Neuer Vorstand plant große Projekte in Burkina Faso

Landeszeitung vom 09.10.2020 – www.shz.de

„Partnerschaft Aukrug-Sien“: Krankenhaus soll um zwei Gebäude erweitert werden

Von Hans-Jürgen Kühl

AUKRUG Die Erweiterung der 2016 eingeweihten Krankenstation ist das erste Projekt, das der neuformierte Vorstand des Vereins „Partnerschaft Aukrug-Sien“ in die Tat umsetzen will. Zwei zusätzliche Gebäude stehen auf der Wunschliste von Aukrugs Partnergemeinde Sien (Burkina Faso): eine Wohnung für einen weiteren Pfleger sowie ein Lagerraum für Medikamente. Die Kosten werden auf 32.500 Euro geschätzt. Wie bei allen bisherigen Großprojekten, hofft man beim Partnerschaftsverein auch diesmal wieder auf Zuschüsse vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

Die Expertin für Förderanträge im Vereinsvorstand heißt Ina Köhler. Weil sie wegen ihrer Spezialkenntnisse in Sachen Fördermittelakquirierung absolut unverzichtbar für die Vereinsarbeit ist, wurde sie bei den jüngsten Vorstandswahlen auch unverzüglich in ihrem Amt bestätigt. Ansonsten hat das Leitungsgremium des Partnerschaftsvereins ein völlig neues Gesicht bekommen. Zur neuen Vorsitzenden wurde Hella Kohlmeyer gewählt. Die ehemalige Schulleiterin von Bargstedt, die derzeit als Förderschullehrerin in Nortorf tätig ist, tritt in die Fußstapfen von Reimer Reimers an, der seinen Chefposten nach 26 Jahren, einem Monat und sechs Tagen abgab. Hella Kohlmeyer hat von 2012 bis 2013 ein Sabbatjahr in Sien verbracht. Darum ist sie für Reimer Reimers auch die „ideale Besetzung“ für seine Nachfolge: „Sie ist die perfekte Vorsitzende für unseren Verein, denn sie ist ein Jahr lang in Sien gewesen, und sie würde am liebsten dort wohnen und ganz da bleiben.“

Zum neuen stellvertretenden Vorsitzenden wurde Gemeindevertreter Johannes Carstens gewählt, der beim gemeindlichen Ausschuss für Wirtschaft und Umwelt den Vorsitz innehat. Den Posten des Kassenwarts übernahm Peter Marsch. Zu Beisitzern wurden Imke Reimers, Marco Pahlke und Peter Kulas ernannt.

Was der Partnerschaftsverein in der Ära Reimer Reimers geleistet hat, sei „einmalig“, befand der Landtagsabgeordnete Hauke Göttsch bei der Mitgliederversammlung. Ende 1997 reiste eine siebenköpfige Delegation aus Aukrug nach Westafrika, um in Sien den offiziellen kommunalen Partnerschaftsvertrag zu unterzeichnen. Eine weitere feierliche Zeremonie, für die Reimers und seine Mitstreiter gern die 5000-Kilometer-Reise nach Burkina Faso auf sich nahmen, war die Einweihung des neuen Staudamms von Sien am 26. Dezember 2005. Das Bauwerk begrenzt ein Regenwasserrückhaltebecken, das seither das Mikroklima der ganzen Region positiv beeinflusst und die Ernährungssituation substanziell verbessert hat. 2008 nahm der Partnerschaftsverein ein weiteres Großprojekt in Angriff: die Erweiterung der Grundschule von Sien um je drei Klassenräume und Lehrerwohnungen. 2015 fiel der Startschuss für den Bau einer Kranken- und Entbindungsstation, deren Einweihung im August 2016 wieder mit Gästen aus Aukrug gefeiert wurde.

Am 11. Dezember 2018 bekam Reimer Reimers von Ministerpräsidenten Daniel Günther das Bundesverdienstkreuz verliehen. Als der Verein „Partnerschaft Aukrug-Sien“ am 7. September 2019 sein 25-jähriges Bestehen feierte, gab es viel Lob vom burkinischen Botschaftsrat Isidore Taro und vom Bundestagsabgeordneten Johann Wadephul.

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