Wo liegt eigentlich Sien?
Sien ist ein kleines Dorf in Burkina Faso („Land der ehrenwerten Menschen“), einem Staat in Westafrika und liegt im Department Toma in der Provinz Nayala. Die Hauptstadt der Provinz heisst ebenfalls Toma. Die Region heisst “Boucle du Mouhoun”. In der Provinz leben rund 163.000 Menschen, davon im Department Toma 29000 Menschen. Die Hauptstadt Toma hat 12600 Einwohner. Das Department ist in 7 Sektoren mit 16 Dörfern aufgeteilt. Sien liegt am südlichen Rand der Sahelzone. Die Sahelzone ist ein Übergangsgebiet zwischen dem Wüstengebiet der Sahara im Norden und der Trocken-/Feuchtsavanne im Süden. Die Sahelzone ist bekannt dafür, das sich innerhalb weniger Jahre schwere Dürren und Überschwemmungen abwechseln können. Die Folge sind Ernteausfälle und dadurch ausgelöste Hungersnöte. In den Jahren 2008 und 2009 haben schwere Regenfälle den Staudamm stark beschädigt, so das er vor der Regenzeit 2010 repariert und verstärkt werden musste.
Zu finden ist Sien durch die folgenden geographischen Koordinaten:
12°6906 nördlicher Breite
2°8986 westlicher Breite
Wieviele Einwohner hat Sien?
1996 hatte Sien 673 Einwohner (lt. einer Volkszählung)
Mittlerweile leben in Sien über 1000 Menschen.
Welche Sprache wird in Sien gesprochen?
Die am weitesten verbreitete Sprache in der Provinz Nayala ist das San, auch Sane oder Samo sind als Sprachbezeichnung geläufig. Die Hauptdialekte sind das Nord- und das Süd-Samo. Sprachforscher sind sich noch uneins, ob man 2 oder 3 Hauptdialekte unterscheiden muss. Ungefähr 150.000 bis 200.000 Einwohner sprechen das San heute. In der direkten Nachbarschaft werden weitere 8 oder 9 Sprachen gesprochen.
Die Amtssprache in Burkina Faso ist Französisch, was aber die wenigsten Einwohner wirklich beherrschen. Die junge Generation lernt die französiche Sprache heute in der Schule.
Eine Karte von Sien aus der Luftbildperspektive:
Kleiner Tipp: Wenn Sie eine kleine virtuelle Rundreise durch Sien machen möchten, klicken Sie auf „Größere Karte anzeigen“. Wir haben verschiedene Einrichtungen und Orte des Dorfes für Sie markiert und beschrieben. Folgen Sie der Straße nach links unten, um einen Blick auf den mit unserer Unterstützung realisierten Staudamm zu werfen. Oder folgen Sie der markierten Straße in Richtung Norden und besuchen Sie Toma. Kaum zu glauben, dass in der Distrikt-Hauptstadt über 12000 Menschen leben.
Die beschriebene Karte funktioniert leider durch Änderungen des Anbieters nicht mehr richtig.Wir versuchen die Karte irgendwann neu zu erstellen, was ein wenig Zeit in Anspruch nehmen wird. Den Staudamm und die Grundschulgebäude (weiß) erkennt man auf dem Luftbild auch so.
Der nächstgelegene Flugplatz liegt in der Region “Boucle du Mouhoun” in der Hauptstadt Dédougou.
Die Region liegt 2 Stunden hinter unserer Zeitzone (-2 Stunden).
Ein paar Eindrücke von Sien
Nach ihrem Abitur ist Katrina für drei Monate nach Sien gereist. Sie wollte das Leben in Sien und Burkina Faso kennen lernen. Außerdem hat Sie Hella unterstützt.
Die Bilder hat Katrina mitgebracht. Hier erhält man einen Eindruck von Sien.
Kultur
Tanz auf einem Fest
Auf einem Fest tanzen junge Männer. Hella hat einen kleinen Videofilm mitgebracht.
Die Bewegungen der Tänzer sind von den Bewegungen der Tiere Afrikas inspiriert.
Was sollte ich mir anschauen, wenn ich mal Sien besuche?
Sien hat auch für Besucher einige interessante Plätze* zu bieten.
Die Erg (Die Sandwüste)
Am südlichen Ausgang des Dorfes, auf der Achse Sien-Pankele, liegt eine Sandwüste. Besucher, die den Wald auf dieser Route hinter sich lassen, werden von einer schönen Prärielandschaft verzaubert.
Der Wald
Der Wald befindet sich zwar nicht in seinem besten Zustand, aber das Dorf beabsichtigt ihn in Zukunft wieder aufzuforsten. Ein Besuch lohnt sich auf jedem Fall. Das vorhandene Ökosystem umfasst 40 Gehölz- und Pflanzenarten aus 14 Pflanzenfamilien in 29 Gattungen.
Kitan (der heilige Hügel)
Tauchen sie ein in die Kosmonogie (Lehre der Entstehung der Welt) des Dorfes und besuchen sie im Westen des Dorfes den heiligen Hügel. Neben einigen Gravierungen in den Felsen, lassen sich hier Gegenstände, wie Stücke von Kanarienvögeln finden, die den unsichtbaren Wesen, die die Sanan „Donone“ nennen, gehören sollen. Die aus der Welt des Unsichtbaren kommenden kleinen weißen Wesen, sollen eine außergewöhnliche Macht besitzen und die Offenbarer von Geheimnissen (Magie, Hexerei, Wahrsagen) sein.
Neben diesen Sehenswürdigkeiten, sollte natürlich auch ein Besuch des Staudammes nicht fehlen. Sollten sie Sien am Ende der Regenzeit besuchen, lädt der Flußarm, genannt „Talia“ sie zu einer Angelpartie ein. Dank des Staudammes ist hier einer der Attraktivsten Plätze der Region entstanden.
*Quelle: Deutsche Übersetzung der Dorfchronik von Sien „Das Erwachen der afrikanischen Landschaften“