1992 – Die Möglichkeit einer Partnerschaft wird geprüft

Nach dem Treffen der Entwicklungshelfer mit Sophie Sow im September 1991, reifte nun der Plan einer engeren Verbindung mit einem Dorf in Burkina Faso.

Nach einigen Vorgesprächen, gab es am 20. Mai 1992 auf Einladung der Gemeinde Aukrug einen Infoabend zur angedachten Partnerschaft mit einem Dorf in Burkina Faso. Branko Irek zeigte rund 2 Stunden lang Dias und berichtete über Land, Leute und Kultur. So konnten interessierte Bürger erfahren, das das westafrikanische Land eine ehemalige französische Kolonie ist, die 1960 von Frankreich in die Unabhängigkeit entlassen wurde. Bis 1984 hies das Land noch Obervolta (nach dem Fluß Volta). Flächenmässig ist Burkina Faso in etwa so groß wie die Bundesrepublik. Zur damaligen Zeit lebten ca. 8 Millionen Menschen in einfachsten Verhältnissen in dem Land. Im April kann es bis zu 48 °C Heiss werden. Fast 9 Monate lang fällt dort kein Tropfen Regen, so das als Folge nur rund 1/3 der Bevölkerung Zugang zu sauberem Trinkwasser hat. Die Kindersterblichkeitsrate ist mit 30 Prozent in den ersten 5 Jahren sehr hoch. Eine ärztliche Versorgung, wie wir sie kennen, ist quasi nicht vorhanden. Auf 50000 Einwohner kommt ein Arzt. Burkina Faso (was übersetzt übrigens soviel heisst wie „Land der ehrenwerten Menschen“) besitzt kaum Bodenschätze und ist eher Landwirtschaftlich geprägt. Das jährliche Pro-Kopf-Einkommen liegt gerade mal zwischen 200 und 300 Mark.

Da das Engagement des deutschen  Entwicklungsdienstes sich hauptsächlich  auf die Schwerpunkte Landwirtschaft, Handwerk und Gesundheitswesen erstreckt, stellt Branko Irek deutlich heraus, das nur ehrliche Entwicklungshilfe diesem Land helfen kann, eine Chance zu bekommen, die Lebensbedingungen zu verbessern. An dieser Stelle könnten die Aukruger Bürger beginnen. Schon kleine Projekte, wie zum Beispiel ein geschlossener Trinkwasserbrunnen, könnte in dem Dorf Menschenleben retten.

Die anschliessende rege Diskussion liess erkennen, das die Aukruger sich gut mit dem Gedanken einer Partnerschaft anfreunden konnten und sich motivieren lassen würden, im Anschluss auch Hilfsprojekte anzuschieben.

Am 25. Mai 1992 fuhr daher eine Delegation, bestehend aus Bürgermeister Reimer Reimers, Gemeindevertreterin Karin Rathjens, sowie Branko Irek und Heidemarie Seider nach Bonn, um in der Botschaft von Burkina Faso die näheren Voraussetzungen und Bedingungen einer solchen Partnerschaft zu erörtern.

Der nächste größere Schritt in Richtung Partnerschaft erfolgte erst 1993.

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